„Was geht, Erdling?“ – Ein Tanztheater, das Mut macht.
Wie würde ein Wesen von einem fremden Planeten unsere Welt wahrnehmen, unsere Gewohnheiten, unsere Routinen und unsere Vorstellung von Zeit, Geld oder Mode? Mit dieser ebenso einfachen wie wirkungsvollen Frage öffnete das Tanztheaterstück „Was geht, Erdling?“ einen ebenso humorvollen wie nachdenklichen Blick auf das Menschsein. Aufgeführt wurde das Stück für die Schüler der Grund- und Mittelschule St. Josef, die ein facettenreiches Bühnenerlebnis mit den beiden Choreografinnen und Tänzerinnen Caroline Beach und Saida Makhmudzade erleben durften. Schön, dass Kultur St. Josef
einen so großen Stellenwert hat. Im Zentrum der Inszenierung stehen zwei Reisende aus dem Weltraum. Sie landen auf der Erde mit einer klaren Mission. Sie wollen herausfinden, was es bedeutet, Mensch zu sein. Erste Informationen haben sie bereits gesammelt. So wissen sie, dass Menschen sich an Zeitpläne halten, mit Geld hantieren und sich nach Mode richten. Doch alles, was sie gelernt haben, erscheint bruchstückhaft und merkwürdig. Ihre Bewegungen wirken ungelenk, ihre Sprache klingt „irgendwie falsch“ und ihre Kleiderwahl ist, gelinde gesagt, abenteuerlich.
Gerade aus dieser Verfremdung entsteht der besondere Reiz des Stücks. Mit spielerischer Leichtigkeit führen Beach und Makhmudzade vor, wie absurd menschliche Selbstverständlichkeiten eigentlich sein können und wie viel Humor in unserem Alltag steckt, wenn man ihn aus einer anderen Perspektive betrachtet.
Das Publikum erlebte ein lebendiges Zusammenspiel aus kindlicher Offenheit und professioneller künstlerischer Leitung. Die Zusammenarbeit ermöglichte den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen tiefen Einblick in die Welt des Tanztheaters, sondern auch die Erfahrung, dass Kunst ein Ort des Fragens, Ausprobierens und gemeinsamen Staunens sein kann.
Schön zu sehen, wie selbstverständlich Kultur hier zum Erlebnis wird.



